Namibia adé, Wale olé

Erste Erkenntnis des Tages: Ein 5:30-Uhr-Wecker um pünktlich am Flughafen zu sein, ist wesentlich weniger motivierend als derjenige, der einen pünktlich ans Wasserloch bringt! Wir stehen natürlich trotzdem fix auf und quetschen noch das restliche Gepäck in unsere beiden Taschen bzw. Rucksäcke (das hat sich gefühlt durch den ganzen Staub auf das doppelte ausgedehnt). Unser Fahrdienst wartet schon ziemlich verpennt auf uns, als wir am Tor ankommen. Netterweise hat unser Autovermieter die inklusive Fahrt zum nächsten Reiseziel um einen Tag verschoben, so dass wir die Fahrt zum Flughafen nicht selbst organisieren mussten.

Am Flughafen geht es gewohnt namibisch ziemlich gemütlich zu. Der Check-in hat zwei Stunden vor Abflug noch nicht geöffnet, genauso wie die meisten der ingesamt fünf Geschäfte. Spannend wird´s erst, als ein Flieger aus Deutschland landet und wir uns auf geradezu erschreckende Weise an die Protagonisten von „Hummeldumm“ erinnert fühlen. Es werden recht grenzwertige Witze am laufenden Band durch die Mitreisenden geworfen, alle sehen absolut zum schießen aus in ihrer Wanderkluft (die sie in 3-5 Tagen sicher auch das erste Mal benötigen werden), ein Großteil zieht mit dick gefüllten €-Umschlägen zu den verschiedenen Tauschbüros (als wenn es hier nicht auch einfach Bankautomaten gäbe) und es wird dezent gestresst auf Deutsch mit den Einheimischen kommuniziert und natürlich verwundert, warum die ehemals durch deutsche Kolonialisten Besetzten denn einfach nicht ihre Sprache sprechen wollen…

Wir sehen uns das Schauspiel eine Weile recht amüsiert an und ziehen dann weiter in die Abflughalle. In Windhoek gibt es die schier schwindelerregende Anzahl von sage und schreibe vier Gates, die selbstverständlich alle ebenerdig und vor allem fußläufig zum Rollfeld angesiedelt sind. Außer uns befinden sich noch genau 18 weitere Fluggäste und 12 Flughafen-Mitarbeiter im Raum, die… ja was eigentlich genau?!… tun.

Während direkt neben uns eine Eurowingsmaschine zu ihrer Parkposition rollt, wackeln wir und unsere überschaubare Anzahl Mitreisender zu der kleinen Maschine, die uns nach Kapstadt bringen soll. Der Flug verläuft ruhig mit guter Verpflegung und wir sind überpünktlich am Ziel, nehmen unseren Mietwagen für die nächsten 24h in Empfang und starten direkt Richtung Hermanus, DEM Ort für Walbeobachtung in Südafrika.

Schon beim Verlassen des Flughafens fühlt man sich direkt wieder wie auf einem anderen Kontinent: sechsspurige Autobahn, viele Häuser und Menschen und eine ganz andere Vegetation. Wir wählen die etwas längere Strecke entlang der Küste und werden immer wieder mit einer wunderschönen Aussicht belohnt.

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So sieht quasi die ganze Strecke bis nach Hermanus aus

In Hermanus haben wir ein kleines Appartement gemietet, das in einem hübschen Innenhof liegt und den für uns geradezu unglaublichen Luxus eines großen Bettes, richtig schönen Bades und gaaaaanz viel Platz bietet.

Wir ziehen uns etwas küstentauglicher an (hier hat es so knappe 20 Grad heute) und besichtigen zum einen die Stadt und wagen schonmal den ersten Ausblick aufs Meer. Innerhalb von wenigen Minuten sichten wir schon die ersten Wale und sind ziemlich begeistert! Hermanus hält also was es verspricht.

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Wuhuuu! Der erste Wal lässt sich blicken!
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… und holt auch sofort eindrucksvoll Luft

Nach einer kurzen Mittagspause schlendern wir über den „Cliff Path“ und klettern auf einige der ins Meer ragenden Klippen. Überall sind immer wieder auftauchende Wale zu sehen und das so nah, dass wir schon gespannt sind, ob der für morgen geplante Bootstrip das überhaupt noch toppen kann!

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Auf Walbeobachtungstour am Cliff Path
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atlantischer Wellengang

Zum Abendessen gibt es natürlich der Location an der Küste angemessen, Fisch. In einem der Restaurants in der ersten Reihe an der Promenade genießen wir den Ausblick auf den langsam in der Nacht verschwindenden Atlantik. Hoffentlich ist es morgen nicht so windig und wellig wie jetzt gerade! Drückt die Daumen und bis morgen auf hoher See! 😉

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